BNN vom Dienstag, 3. Juli 2007

Latin- und Funk-Akzente im Birdland
Big Band der Universität Karlsruhe gastierte im Ettlinger Jazzkeller/Volles Haus

Die Big Band der Karlsruher Universität unter der Leitung von Günter Hellstern begrüßte Siegfried Stutz, Vorstandsmitglied des Ettlinger Jazzclubs Birdland 59, am Freitag im voll besetzten Jazzkeller. In gemütlicher Atmosphäre wurde ein vielfältiges, stark latin- und funkgeprägtes Programm geboten, das auch eigene Arrangements und Kompositionen des Bandleaders Hellstern und der Solisten beinhaltete. Gegründet wurde die Uni Big Band in Karlsruhe 1987 als Anhängsel des Collegium Musicum Sinfonieorchesters. Unter der engagierten Leitung von Günter Hellstern etablierte sich die Band zu einem wichtigen Kulturträger in Karlsruhe, und sie qualifizierte sich unter anderem mehrfach zur Teilnahme beim Jazzfestival in Montreux. Sie trat oft überregional erfolgreich auf, unter anderem in Tübingen, Straßburg, Zürich, Bremen, Lausanne, Montreux und Paris. Mit Improvisationen über den bekannten Titel „Summertime“ wurde das Konzert schwungvoll eingeleitet, wonach der fetzige „Curly Blues“ im Stile von Charles Mingus mit den gut eingespielten Posaunensolisten Uli Kölmel und Hannes Schmoch folgte. Überzeugend präsentierte sich der Saxofonist David Bermbach bei seinem selbst komponierten Stück „Beauty of ancient times“. Fantasievoll waren seine Improvisationen, und seine Eigenschöpfung kam beDie Big Band der Karlsruher Universität unter der Leitung von Günter Hellstern begrüßte Siegfried Stutz, Vorstandsmitglied des Ettlinger Jazzclubs Birdland 59, am Freitag im voll besetzten Jazzkeller. In gemütlicher Atmosphäre wurde ein vielfältiges, stark latin- und funkgeprägtes Programm geboten, das auch eigene Arrangements und Kompositionen des Bandleaders Hellstern und der Solisten beinhaltete. [...] Hervorragend improvisierte der Solist Ronny Kistner, sowohl mit dem Flügelhorn bei der stimmungsvollen Ballade „Autumn Bugle“, als auch mit der Trompete bei der fetzigen Nummer „If the Shew fits“. Eindrucksvoll waren die langen und auch virtuosen Soli des Sopran-Saxofonisten Yung Shi Sung zusammen mit dem Schlagzeuger Hendrik Franke bei dem Stück „Latin Import“. In humorvoller Weise arrangiert erklang die Melodie „Fly me to the Moon“ mit dem deutschen Text „Schieß mich doch zum Mond“, mit Begeisterung vorgetragen von der Sängerin Marianne Martin. Einfühlsam interpretierte sie danach mit ihrer in allen Lagen schön klingenden Stimme den Love-Song „How sweet it is“. Der Song „Palm Island“ wurde gemeinsam vom Bandleader Günter Hellstern und von Marianne Martin verfasst, wobei er die Musik komponierte und sie den Text dichtete. Mit viel Temperament bot die Sängerin den kompositorisch durchaus gelungenen Song dar, und das Publikum applaudierte anhaltend. In portugiesischer Sprache sang sie danach einfühlsam den flotten Samba „Fio Eléctrico“ nach der Musik des Bandleaders Hellstern. Mit dem beschwingten Titel „Soul Vaccination“ klang das überaus niveauvolle Jazzkonzert aus, und die begeisterten Zuhörer erklatschten sich als Zugabe den Song „Mr. Zoot Suit“.
BNN: LA